Ein guter Bekannter rief mich an. Er hätte einen türkischen/kurdischen Freund mit dt. Ausweis. Jahrelang schon hier. Spricht akzentlos deutsch. Der wäre arbeitslos. Arbeitete bisher als Brandsanierer. Würde noch eine hohe Abfindung in nächster Zeit bekommen. Eltern hätten dt. Eigentumswohnung und würden auch für den Sohn bürgen. Sind aber z.Zt. in der Türkei.

 

Er wolle Bet-Win-Laden in einer kleinen Stadt übernehmen. Wäre Gelegenheit. Brauchte kurzfristig Startkapital, um Kaution zu bezahlen und Erstausrüstung (Getränke, Süßigkeiten) zu kaufen. Er würde mir goldfarbenen BMW 320 (Zeitwert angeblich 20.000 €) vertraglich sicherungsübereignen. Ich wollte nicht. Hatte auch nicht das Geld flüssig, sondern nur noch eine Rücklage in Dollar. Der Dollarkurs stand aber nicht gut, dass ich das Geld in Euro nicht umtauchen wollte. Da hätte ich nur Verlust gemacht. War aber Utkuso egal. Er wollte die Dollars haben. Sicherheitshalber ließ ich ihn im Vertrag unterschreiben, dass er sich informiert hat über den Umtauschkurs bei der Bank. Der Bekannte war ständig dabei und sekundierte ihm. 

 

Im Vertrauen auf den Bekannten, dass alles so ist, wie er sagte und Zeitdruck, gab ich das Geld in 2 Raten mit Vertrag und er mir den Kfz-Brief. Warum 2 Raten? Er kam nach 1. Gelderhalt nochmals und brauchte noch Geld für Getränke, Süßigkeiten, usw. Ich wollte den Laden vorher sehen. "Nein, dass sieht so doof aus, wenn einer mit hinkommt!" Ich sprach nie allein mit dem 25-jährigen Türken. Immer war mein Bekannter sein Fürsprecher dabei, der souverän wirkte, so dass keine Zweifel aufkamen. "Du hast ja das Auto. Er gibt mir noch den Zündschlüssel, so dass man jederzeit das Auto holen kann! Was zweifelst du da noch? Alles easy! Ist ja nur kurzfristig!"

 

Nichts war easy! Es kam keine Rate, wie ausgemacht. War nicht erreichbar. War angeblich auch in Nervenheilanstalt in Emmendingen. Aber nicht durch mich, sondern -erfuhr man später- durch Drogen. Dann steckt man mir, dass er bei einen Auto-Gebraucht-Handel schon mal allein ein Auto verkauft hätte, als der Chef nicht da war. Die Eltern hätten aber alle rückgezahlt. 

 

Ich zeigte Utusko bei der Polizei an wegen Betruges. Es gab keine Begründungen, was er mit dem Geld machte. Zeigte keine Verträge, Rechnungen und Staatsanwaltschaft fragte nicht danach. Staatsanwalt entschuldigte Utkusko nur, dass er auf seine Eltern gehofft hätte und das wäre schief gegangen. Ich reklamierte Staatsanwaltschaft-Bescheid. Es kam nichts. 

 

Es kamen eMail von Utusko mit Versprechungen, die sich gegenseitig überschlugen. Am XXX würde er alles zahlen, usw. Nichts! Ich schrieb einen Brief an seine Eltern mit türkischer Übersetzung per Internet. War bei den Eltern. Mutter heulte, aber nichts passierte. Kein Geld. Mahnbescheid geschickt. Vollstreckungsbescheid beim Mahngericht Stuttgart beantragt. Er kam.  Gerichtsvollzieher mit Vollstreckungsbescheid hingesandt. Utusko zahlte über ihn 2.000 €, dann nochmals 500 €.

 

Ich klagte bei AG auf Herausgabe des Autos. Mußte hier auch 490 € für die Klage hinterlegen. Auto hatte ich blocken lassen bei Kfz-Zulassungsstelle. Im Kfz-Brief steht aber seine Mutter. Er, Mutter und Vater kamen zum Gericht. Utusko bezahlte gleich 5.000 € und räumte vor dem Gericht aber auch ein, dass er die Verfügungsgewalt über das Auto hat, so wie er sich im Kreditvertrag als Besitzer ausgegeben hat. Die Mutter widersprach nicht. Eltern sind schon alt und hatten Respekt vor dem Gericht. Aber auch Vorwurf mir gegenüber mit " Wären Sie doch zu uns gekommen und ….". Den Brief und meinen Besuch schienen sie vergessen zu haben :-). Na, jedenfalls signalisierte der Vorsitzende/Richter, dass ich durch den Vertrag Anspruch auf das Auto habe.

 

           Zum anderen signalisierte mir der Vorsitzende, dass ich keinen Anspruch

           an die Mutter habe, da ich mit ihr kein Rechtsverhältnis habe. Diese Aussage

            ist wichtig für den Fall Ärtker, wo die Frau Schadenersatz haben will, obwohl

           ich mit der nichts vertraglich zu tun habe!

 

Nach dem 1. Gütetermin sollte noch im Oktober ein Endtermin erfolgen. Den wollte Utusko verschoben haben weil er bis dahin das restliche Geld nicht zusammen hätte. Gericht akzeptierte das, legte aber keinen neuen Termin fest. Ich schrieb an Gericht, was los sei. Ich müsse einen neuen Termin beantragen. Wieso ich? Ich machte es und nun neuer Termin am 05.12.18.  Prompt kam neue Ankündigung vom Utusko, dass er nicht gewillt ist, alles Geld zu bezahlen. Er wäre bei Rechtsanwalt gewesen, der 7 Fehler im Kreditvertrag entdeckt hätte. Außerdem hätte er die Umtauschkosten Dollar-Euro bezahlt, usw .  -- Die Leute können nicht klar denken und so wie er jetzt umschwenkt war es die ganze Zeit mit den Rückzahlungen und Versprechen gewesen. Auch ich hätte das Auto abholen können, was ich nicht tat, usw.! Immer sind die anderen die Bösen, nur er nicht.

 

Fazit: Kosten, Kosten, Kosten und Nerven sowie viel Zeit. Ständig ist die Zeit zerrissen, weil in jedem Monat was ist. Weil wieder ein Schreiben kommt, dass man schnell beantworten muß. Hätte ich für alles einen Rechtsanwalt genommen, wäre ich schon bankrott und könnte die ganzen Prozesse gar nicht mehr finanziell weiter führen!

 

Gerichtstag am 05.12.18

Utusko hat wieder Arbeit. Er zeigte sich reumütig, verdammte sein bisheriges Leben, dass er sich so gehen ließ und mit falschen Leuten zusammen war. Will noch den Rest bezahlen. Da ich ihn nicht traue, ist nächster Gerichtstermin im Februar. Hat er bis dahin alles auf mein Konto eingezahlt, nehme ich den Prozess zurück und bezahle nur 165 €, was er letztlich bezahlen muß. Schrieb ihm schon, bei Nichtbezahlung geht die Sache weiter und ich verlange Gerichtsentscheid. Kostet ihm dann letztendlich 450 €. Nach seinen etlichen Ankündigungen und Versprechen vorm Richter, wird er es wohl auch einhalten.

 

Endlich kann ich einen Ordner für immer schließen!

 

11.02.19:  Utusko zahlt (erst) vor Sitzungsbeginn alles zurück einschl. aller geforderter Zinsen. Es geht im finanziell besser und er hat selbstständigen Job mit paar Angestellten in der Baureinigung. Utusko erhält Kfz-Brief und den Vollstreckungsbescheid ausgehändigt. Der Vorsitzende diktiert alle Zahlungen und Rückgaben in sein Diktiergerät und spielt es nochmals vor. Ich ziehe die Klage auf Aushändigung des Kfzs zurück. Rücknahme-Kosten von 165/190 € muß ich zwar bezahlen, die ich aber Utkuso vorher mit in Rechnung gestellt hatte. Denn er hatte ja alles verursacht. 

 

Ich muß nur noch Pfändung in Utusko's Bank rückziehen. Utusko erhält ja auch noch Gerichtsprotokoll, dass er überall rumzeigen kann, dass ich keine Forderungen mehr gegen ihm habe. 

 

Gericht hat mir weniger erstattet, da ich bei der Rücknahme auch die Dolmetscher-Kosten bezahlen mußte. Die Dolmetscherin hatte man zum Gericht bestellt. Die kam, aber Utusko hatte einfach seine Mutter nicht mitgebracht. Er nahm an, dass es nicht nötig wäre, weil er am Schlußtermin alles bar bezahlen wollte. Richter drückte ein Auge zu, obwohl die Mutter mit vorgeladen war. 

 

Damit ist dieser Fall erledigt. Gott sei Dank